Hitzeaktionspläne


Status Quo: Hitzeaktionspläne

Aufklärung, Vorsorge und ein effektiver, schnell greifender Hitzeschutz sind unerlässlich, sowohl auf individueller, als auch auf institutioneller Ebene. Die Gesundheitsministerkonferenz hat mit ihrem Beschluss im September 2020 einen Fünfjahreszeitraum für die flächendeckende Erstellung von Hitzeaktionsplänen in Kommunen und Institutionen für notwendig angezeigt. Bisher ist dies auf freiwilliger Basis nur in einigen Pilotprojekten geschehen.



Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz

Verpflichtende Hitzemaßnahmenpläne in Einrichtungen des Gesundheitswesens und Hitzeaktionspläne auf kommunaler und Landesebene sind der Schlüssel für einen effektiven Schutz der Bevölkerung. Dem Health-in-all-Policies-Ansatz folgend müssen langfristige Hitzeresilienz und der Schutz der Gesundheit bei akuter Hitze Maßgabe und Ziel stadtplanerischer und baulicher Maßnahmen in Kommunen und Gesundheitseinrichtungen sein.


Lokale Hitzeschutzbündnisse

Zentral für das Funktionieren eines Hitzemaßnahmen- oder Hitzeaktionsplans ist der Aufbau von lokalen Hitzeschutzbündnissen, in denen zentrale Gesundheitsakteur:innen zusammenarbeiten: Kliniken, Pflegeheime und ambulante Pflegedienste, niedergelassene Ärzt:innen, der Öffentliche Gesundheitsdienst (Gesundheitsämter), Apotheken, und Rettungsdienste sowie der Katastrophenschutz. Auch zivilgesellschaftliche Gruppen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen spielen eine wichtige Rolle in der Aufklärung und Prävention, aber auch bei der Ansprache von Risikogruppen im Akutfall eines Hitzeereignisses.

Ein Hitzeaktionsplan schützt nur dann effektiv, wenn die Gesundheitsakteur:innen in Planung und Umsetzung an verantwortlicher Stelle sitzen, und wenn Ihnen notwendige Ressourcen, Zugang zu Informationen und Befugnisse erteilt werden.


Zum Nachlesen

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (2017); Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit

Blättner B., Grewe H. et al. (2021): Arbeitshilfe zur Entwicklung und Implementierung eines Hitzeaktionsplans für Städte und Kommunen